Bernina Trail

Der Berininapass ist nicht nur ein Traum zum Motorradfahren, auch auf dem Mountainbike kann man dort sehr viel Spass in einer grandiosen Kulisse haben.

Bei phantastischem Sommerwetter in den Bergen unterwegs zu sein ist immer ein Genuss und der Trail auf der westlichen Seite des Berninapasses ist für mich immer ein Highlight.

Auch logistisch ist die Tour genial. Vom Bahnhof Morteratsch aus geht es grösstenteils in gemässigter Steigung zur Passhöhe und vorn dort im Schnitt eher Steil 1’200 Höhenmeter bergab bis nach Poschiavo. Den Rückweg kann man bis zur Passhöhe bequem in einem der roten Züge der RhB auf der Strecke des Bernina Express zurücklegen. Von dort aus geht es dann sehr flowig wieder zurück zum Bahnhof Mortertsch.

Der Auftakt hat es allerdings in sich. Kurz und sehr steil geht es durch einen malerischen Wald mit einem Naturpool, der (wenn man nicht so verfroren ist wie ich) zu einem kurzen Bad einlädt.

Hat man den Wald geschafft, gibt es bis zur Passhöhe eigentlich keine grösseren Steigungen mehr. Das Gelände steigt nur gemächlich an und am Hochplateau angelangt muss man sich entscheiden, ob man die Ost- oder Westroute um den See nimmt. Ich nehme auf dem Hinweg die Westroute.

Hat man den See hinter sich gelassen, geht es zunächst ein Stück bergab bis zu einer Gabelung kurz nach der Querung der Bahngleise. Dort entscheide ich mich nicht für den linken, einfachen Weg direkt zur Alp Grüm, sondern für den rechten Zweig, der noch einmal kurz sehr steil auf einen kleines Plateau führt, von dem aus man eine grandiose Rundumsicht hat.

Alp Grüm auf knapp 2’100m ist sicher einer der spektakulärsten Bahnhöfe auf einer (nicht nur touristischen) Durchgangsstrecke, und die kurze Strecke bis dahin hat es nochmal in sich doch am Ende wird man mit einem herrlichen Blick auf den Vadret da Palü Gletscher (bzw. das was noch davon übrig ist) belohnt.

Wer keine Zeit oder Lust mehr hat, kann von hier aus den nächsten Zug zur Passhöhe nehmen, doch ich fahre weiter. Den Downhill bis Poschiavo, der eine ähnliche Route wie die Bahntrasse nimmt und sie mehrmals kreuzt, lasse ich mir nicht entgehen.

Ein Grossteil der Downhillstrecke führt steil durch den Wald. Wirklich schwierig sind höchstens die engen Spitzkehren. Genau so schnell, wie man auf diesem Abschnitt Höhenmeter vernichtet, steigen auch die Temperaturen an und zumindest im Hochsommer ist es angenehm im schattigen Wald fahren zu können.

Ob man unten im Poschiavo noch einen Café, eine Pizza oder nur ein Eis isst, hängt nun davon ab, wie lange man auf den nächsten Zug warten muss, denn der fährt leider nur stündlich.

Die Rückfahrt auf der Berninastrecke ist alles andere als langweilig. Ich hatte bisher jedes mal Glück und hab einen Bike-Wagon erwischt, in dem man noch die Fenster öffnen und in den engen Kurven den ganzen Zug bewundern kann. Spektakulär und eigentlich ist die Tour schon alleine der Zugfahrt wegen ein Erlebnis

Auf geht’s zum Finale Grande. Vom Bahnhof Hospizio Bernina, dem höchst gelegenen Bahnhof der Räthischen Bahn auf 2’253m geht es sehr flowing auf der Ostseite des Sees bis zur nördlichen Staumauer. Von hier aus geht es auf der gleichen Route wie schon beim Aufstieg zurück nach Morteratsch.


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