Höhensonne

Ein später Sonnenuntergang, ein Supervollmond, bestes Wetter und eine wilde Steilwand vor der Haustür – das muss sich doch zu einem Event kombinieren lassen, dachte ich mir. Es wurde anders als geplant und schöner als erwartet.

Die Idee kam sehr sehr kurzfristig: An einem der längsten Tage des Jahres könnte man doch den Sonnenuntergang vom Fürstensteig aus beobachten und den Rückweg nach Einbruch der Dunkelheit auf einem gut ausgebauten Wander- und Alpweg zurücklegen.

Sonnenuntergang um 21:20, eine knappe Stunde Dämmerung und Mondaufgang um 21:53, das sollte doch passen.

Jetzt galt es noch, Mitwanderer zu finden, denn alleine nachts auf dem Fürstensteig rumzuklettern, das war mir dann ein wenig zu heikel. Einer von zwei angefunkten Kollegen sagte zu und so ging es um ca 19:45 – eigentlich schon 15-30 Minuten zu spät – zunächst mit dem Auto los in Richtung Gaflei. Dort zeigte sich dann, dass Dunst und ein paar Wolken im Nordosten die Showeffekte etwas mindern könnten.

Vom Fürstensteig aus betrachtet würde die Sonne in etwa überm Säntis untergehen und es wäre doch jammerschade, wenn genau da eine fette Wolke im Weg wäre.

Sonnenuntergang und Lichtstimmung haben uns nicht enttäuscht, allerdings wurde es wegen unseres späten Aufbruchs zunehmend dunkler und der lange Aufstieg war am Ende doch härter als ich ihn in Erinnerung hatte.

Trotzdem oder gerade deswegen war es ein herrliches Erlebnis in der Dämmerung durch den Steig zu laufen und auf der anderen Talseite das Abendrot bewundern zu können.

Mit dem allerletzten Licht der Dämmerung trafen wir an unseren höchsten Punkt ein, doch moment mal, da sollte doch schon längst der Supervollmond aufgegangen sein.

Der versteckte sich aber dummerweise noch bis ca 22:30 hinter einem Berg. Egal, den wegen der Bewölkung hätte das Mondlicht ohnehin nicht für einen sichern Tritt auf dem Wanderweg zum Bargellasattel gereicht. So kamen schliesslich noch Stirn- und Handylampen für den Rückweg zum Parkplatz Gaflei zum Einsatz.

Insgesamt war es ein grandioser „Abendspaziergang“ auch, oder vielleicht gerade weil nicht alles wie geplant abgelaufen ist. Viel später hätte es allerdings nicht werden dürfen, denn es gibt schon ein paar ausgesetzte Stellen auf denen man genau wissen und vor allem sehen muss, wohin man seine Füsse setzt.

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