10 Jahre

Mein Geburtstag war zwar schon vor einer Woche, heute gibt es aber gleich noch einmal Grund zum Feiern. Vor 10 Jahren hab ich mein erstes Motorrad abgeholt.

Ca. 150’000 km hab ich seither abgeritten und die haben mein Leben einschneidend verändert. Zwischen Norwegen, Griechenland und Spanien hab ich die meisten Länder Europas auf zwei Rädern bereist und hoffe, dass ich das ich solche Touren noch sehr lange machen kann.

2012 – BMW F 800 GS

Während ich auf der Suche nach einer ca. 2 Jahre alten gelb/schwarzen 800er war, sorgte der erste Franken-Schock dafür, dass absurderweise ein neues Motorrad günstiger war als 1-2 jährige Gebrauchte. So gab es statt einer „Biene Maja“ eine komplett schwarze Triple Black.

Anders als im Katalog beschrieben und bebildert, war mein Motorrad allerdings komplett schwarz. Ein Einzelstück und sie hat mich 2013 über 24’000 km auf meiner grossen Europatournee nie im Stich gelassen.

2015 – BMW R 1200 GS

Ich wusste es vorher. Eine Probefahrt auf einer Boxer GS würde teuer werden, denn danach wollte ich unbedingt eine R haben. Die Offerte des Händlers mit 0% Rabatt und ein lächerliches, fast schon beleidigendes Angebot für meine 800er liessen mich im Herbst 2014 erst mal inne halten.

Im Januar 2015 hatte ich dann schon beschlossen eine 3jährige luftgekühlte Triple Black zu kaufen, wollte aber noch eine Nacht darüber schlafen. Am nächsten Morgen wachte ich auf und es gab erneut einen Franken-Schock. Der Euro verlor gegenüber dem Franken massiv an Wert und wieder war ein neues Motorrad günstiger als eine Occasion.

Meine rote GS wird mir aus zwei Gründen ewig in Erinnerung bleiben:

  • Motorschaden auf der ersten Ausfahrt nach der 30’000er Inspektion wegen eines defekten Pleuel-Lagers. Zwar bekam ich einen neuen Motor, doch ich konnte fünf Wochen in einem traumhaft schönen Herbst nur anderen beim Fahren zusehen statt selbst zu fahren.
  • Die Befahrung der Theth Südroute in Albanien. Der bisher härteste Trip meines Lebens und ich glaube nicht, dass ich das nochmal toppen kann.

2018 – BMW R 1200 GS Adventure

Sie sieht irgendwie aus wie ein Elefant und ich muss immer grinsen, wenn Adventure-Fahrer versuchen, den Kauf eines solchen Schlachtschiffs mit fadenscheinigen Argumenten wie dem riesigen Tankvolumen und dem 2cm längeren Federweg zu rechtfertigen, obwohl die meisten von ihnen niemals den Asphalt eines mitteleuropäischen Landes mit exzellentem Tankstellennetz verlassen werden. Für die grosse Weltreise, wo das Tankvolumen tatsächlich von Vorteil sein könnte, ist sie eigentlich viiiel zu schwer.

Ein Motorrad muss man nicht rechtfertigen und eine Adventure schon gar nicht. Basta. Ich wollte eine haben, weil ich finde, dass sie viel besser aussieht als die normale GS und ich jedem Adventure Fahrer neidisch hinterher geschaut hab.

Ausblick

Auch wenn es absurd klingen mag, bei den 1200er BMWs hat mich die hohe Motorleistung oft gestört. Ich denke, dass dadurch der Spass ein wenig verloren geht, denn man kann ein solches Bike nicht mehr quälen und jagen, zumindest nicht im legalen Bereich.

Klar ist es toll, immer mehr als genug Leistung zu haben. Der Pass kann noch so steil sein, es gibt immer genug Reserven. Mir würde es aber mehr Spass machen, ein Motorrad zum Abrufen der Leistung öfters in höhere Drehzahlbereiche treiben zu müssen.

Falls ich tatsächlich ein „Downsizing“ machen werde, dann wird mein nächstes Motorrad vielleicht eine Triumph Tiger 900 Rally Pro oder gar eine Aprilia Tuareg 660 werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.

search previous next tag category expand menu location phone mail time cart zoom edit close