Wieder einmal bin ich sehr spät ins Bett gekommen. Das Schlafen im Hellen macht mir zwar nichts aus pizza kurier bern , aber wenn ich schon daheim im Dunkeln nicht ins Bett komme, wie soll das denn hier klappen, wo es nachts zwar nicht wirklich taghell ist, aber auch nicht dunkel wird.
Am Dienstag heisst es dann wieder aufbrechen. Die Zusatzscheinwerfer hab ich wieder zum Leuchten gebracht. Ein Flachstecker war vom Sicherungshalter gerutscht. Das wird wohl noch öfters vorkommen.
Über die E6 geht es in Richtung Bodø. Schon auf den ersten Metern kommt es zu einer sonderbaren Überraschung. Langläufer hab ich in Norwegen ja schon öfters auf Rollskiern auf der Strasse fahren gesehen, aber soo viele auf einmal sehe ich zum ersten mal. Dass die am Dienstag hier ein Rennen haben kann ich mir nicht vorstellen, deshalb tippe ich mal darauf, dass hier am Berg ein Trainingslager ist.
Dem vom Navi vorgeschlagenen Weg durch die Innenstadt folge ich diesmal nicht. Stattdessen halte ich mich an die Wegweiser. Das ist meistens mit weniger Stress verbunden, den die Routenvorschläge des Navis sind besonders in Ballungsräumen sehr abenteuerlich. Die ersten 50km führen mit wenig Abwechslung, viel Verkehr und vielen 60er und 70er Schildern an der flachen Fjordküste entlang, doch nach dem Flughafen wird es spannender, abwechslungsreicher und ab und zu sogar kurvenreich.
Dem Wegweiser zu einem Wasserfall kann ich natürlich nicht widerstehen und fahre auf einem immer schmaler und steiler werdenden Weg bis ganz an den Wasserfall und merke erst dort, dass sowohl das Wenden, als auch auch das Anfahren am Berg im weichen Schotterbett mit meinem schwer beladenen Moped und ohne Stollenreifen zu einer grossen Herausforderung werden würden.
Glücklicherweise bin ich nicht sehr weit von einem Dorf entfernt und könnte im Notfall Hilfe holen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich schon, wie ich alle Koffer und Taschen demontiere und den Berg hochschleppe und dann mit weniger Gewicht und tieferem Schwerpunkt mit durchdrehendem Hinterrad driftend den Hang hochdüse. Doch ich habe meine Fahrkünste und die Traktion der Reifen unterschätzt. Problemlos schaffe ich die kurze Steigung und freue mich wie ein Schneekönig. Den schönen Wasserfall hab ich bei der ganzen Aufregung schon fast wieder vergessen.
Der nächste Abzweig geht zu einer kleinen Kirche auf einer Anhöhe. Auch hier geht es über losen Schotter, aber die Kirche ist oben auf einem Hügel und runter ist man bisher noch immer gekommen 🙂
Die kleine Kirche ist abgeschlossen und auch sonst nicht besonders toll, aber der Ausblick von hier oben ist klasse, und so hat sich der Abstecher doch noch gelohnt.
Der nächste Wasserfall ist direkt an der Strasse an einem grösseren Parkplatz gelegen. Der Fluss hat nicht besonders viel Wasser, und so kann ich auf den Felsen bis ganz ans Wasser ran klettern. Mittendrin statt nur dabei.
Das Hostel, das ich in Mosjøen gebucht habe, liegt leider 20km ausserhalb mitten in der Pampa aber ich habe keine Lust mehr, wieder zurück zu fahren, um irgendwo Essen zu gehen. Also beschliesse ich den Abend mit Dosenbier, Knäckebrot und Salami in meinem kleinen Zimmerchen und schlafe diesmal ausnahmsweise schon vor 1:00 Uhr ein.
Den GPS Track kann ich von hier aus leider nicht hochladen. Das wird bei Gelegenheit nachgeholt.