Neben dem Terminal des internationalen Flughafen in Riga kann man eine Ansammlung von Schrott anschauen, die sich Luftfahrmuseum nennt. Auch wenn ich mir ein Museum anders vorstelle, so ist der Besuch doch sehr interssant für mich und in gewisser Weise auch wieder eine Reise in meine eigene Vergangenheit.
Bei der Bundeswehr musste ich damals eine Ausbildung machen, die darin bestand, mückenschissgrosse Flecken auf Dias als Flugzeuge der Warschauer-Pakt Staaten zu identifizieren. Bei einigen der Dias konnte ich tatsächlich nicht mal erkennen, dass es sich um ein Flugzeug handeln sollte.
Um den Test zu bestehen musste man einfach nur die Mückenschisse und die dazugehörenden NATO Codes auswendig lernen. Natürlich hab ich den Test nicht bestanden. Ich bin bewusst durchgefallen, weil sich mir der Sinn der Übung nicht offenbart hat und ich mit keinerlei Nachteilen für meine Karriere als Wehrpflichtiger rechnete, wenn ich den Test nicht bestehe. Rückblickend war es wahrscheinlich sogar von Vorteil.
Einen grossen Teil dieser Mückenschisse aus dem Jahr 1986 habe ich jetzt zum ersten mal mit meinen eigenen Augen in voller Grösse anschauen können.
Die ausgestellte frühe Version des Hubschraubers Hind (Mi-24A) hat mich ein wenig enttäuscht, weil der Heli viel kleiner ist, als ich ihn mir vorgestellt hatte.
Dafür hat mich der Hook (Mi-6) schwer beeindruckt. Mit einem Rotorkreis von 35m und Rotorblättern so gross wie die Flügel eines Segelflugzeugs ist das eine wahre Wuchtbrumme.
Neben den Helikoptern gab es noch diverse Düsenjets in ausgesprochen schlechtem Zustand und Einzelteile wie Turbinen, Taumelscheiben, Schleudersitze, Bomben und Raketen zu bestaunen.
Neben all den antiquierten Jets, sah die halbe MiG 29, die ja auch nicht mehr ganz taufrisch ist, fast schon wie ein UFO aus.